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Proporzwahl bei Grossratswahlen

Allgemeines
Offizieller Titel Grossratsbeschluss vom 26. Januar 1905 betreffend Initiativbegehren vom 4. Januar 1903 über das Gesetz betreffend die Wahlen in den Grossen Rat nach dem Grundsatz der Verhältniswahl («Einführung des Proporzwahlverfahrens für Grossratswahlen»)
Abstimmungsdatum 26.02.1905
Abstimmungsergebnis Angenommen
Ja-Anteil 50.0%
Rechtsform Volksinitiative
Politikbereich Politisches System,
Staatsordnung
Beschreibung der Vorlage

Die Volksinitiative verlangte die Einführung der Proporzwahl an Stelle des Majorzsystems. SP, Konservative und Katholiken wollten endlich gemäss ihrer tatsächlichen Stimmkraft im Grossen Rat vertreten sein und die Dominanz der Freisinnigen brechen. Letztere warnten vor einer unabsehbaren Vermehrung der Parteien und einem komplizierten neuen Wahlsystem. Es handelt sich um den dritten Anlauf, die Proporzwahl per Initiative einzuführen (s. Abstimmungen von 1890 und 1897), und es war die erste Volksinitiative, die formuliert eingereicht wurde.

Das neue Wahlsystem brachte im gleichen Jahr das Ende der freisinnigen Vorherrschaft. Es integrierte Arbeiterschaft und Katholiken ins politische System und  leitete den rasanten Aufstieg der SP ein. Darüber hinaus begünstigte es die Gründung neuer Parteien.

Unterschriftensammlung
Urheberschaft SP, Katholiken, Konservative
Unterschriften 4902
Vorparlamentarische Phase
Bericht des Regierungsrats Link
Im Parlament
Grossratsbeschluss 26.01.1905
Parlamentsberatung Link
Position des Grossen Rates Befürwortend (50 gegen 43 Stimmen)
Abstimmungskampf
Parteiparolen Ja: SP, Katholiken, Konservative
Nein: Freisinnige
Abstimmung
Abstimmungsergebnis Angenommen
Ja-Stimmen 5'290
Nein-Stimmen 5'280
Stimmbeteiligung 57.7%
Stimmberechtigte 18'464
Basler Stadtbuch Chronik